28. Februar 2012

Annapurna Base Camp Treck - oder anders gesagt der Weg zum Pippa Middelton Po :-)

Am 20.02.2012 startete ich in mein wohl bisher groesste Abenteuer! Ich trecke zum Annapurna Base Camp, das auf ca. 4.200 Meter Hoehe liegt. Doch wer glaubt, dass man diese Strecke direkt hochgeht der irrt sich, ich uebrigens auch! Stattdessen geht es Hunderte von Metern hoch und wieder runter und hoch und wieder runter....
Aber von vorne.
Fuer den Treck organisierte ich mir einen privaten nepalesischen Guide. Ambitioniert und uebermuetig verzichtete ich auf einen Porter (Traeger, der einem den Rucksack von A nach B bringen-was im uebrigen mehr als 70% alle Touris machen) und war ueberzeugt, ich sei doch fit und jung genug, meinen 14 kilo Rucksack selbst tragen zu koennen.
Ich kann Euch sagen, bereits nach den ersten 20 Minuten verfluchte ich mich fuer diese FEHLentscheidung, denn es ging von Beginn an steil bergauf!!
Und es ging leider nicht nur 20 Minuten steil bergauf, nein es ging ca. 3 Stunden hoch. Um zu erklaeren, wie man sich in solch einer Situation fuehlt stellt Euch einfach vor, ihr steht in der Mittagssonne fuer 3 Stunden auf einem Stepper und habt 14 Kg auf dem Ruecken geschnallt. Ich sage Euch, die Oberschenkel und Waden haben gebrannt.
Dennoch war es landschaftlich ein Traum, was man zu sehen bekam.

Ich erspare es Euch, von jedem Tag zu berichten, denn fuer Aussenstehende koennte es etwas langweilig werden. Im Schnitt bin ich jeden Tag 6-7 Stunden getreckt und es ging wie gesagt immer wieder bergauf und bergab....bergab ist besonders aergerlich, denn man weiss ja genau, dass man die spaeter wieder hoch muss...aaargggg!! Woher nimmt man also die Motivation als Frau: Ist doch ganz klar, man denkt daran, dass das hinterher einen Wahnsinns-Hintern und straffe Oberschenkel gibt, haha :-)
Ab Tag 4 wird es dann nochmal interessant, aber jetzt erstmal ein paar Bilder und Eindruecke:

"Vorher-Bild"mit Lakphar, meinem Guide! Hier kann ich noch lachen :-)


Getreide-und Gemueseplantagen, terrassenfoermig angelegt

Local woman



......


Erste Schwingbruecke, die wir passieren. Wie?? Ach was, ich hab doch keine Hoehenangst"..pffff :-)


Tag 3 und noch bester Laune :-) 


Tea Time!

Das Ziel stets vor Augen! 


ab jetzt gehts durch den Dschungel

Totale Erschoepfung!

Fishtail-Mountain
Am vierten Tag unseres Trecks erfahren wir, dass es die letzten zwei Tage stark gechneit hat und mehrere Lawinen runtergekommen sind und den Treck versperren. Ich spreche mit Touristen, die teilweise Lawinen direkt gesehen haben oder sogar vor Ihnen weglaufen mussten. Zum Glueck blieben alle unverletzt. Dennoch herrscht grosse Angst und Unsicherheit unter allen Touris, die noch zum A.B.C. hochwollen. Auch ich kriege Panik und ueberlege ernsthaft umzudrehen, was im Uebrigen auch alle anderen machen. Dann treffe ich auf Marie, eine Deutsche sowie Alex aus Holland, die ebenfalls hochgehen wollen. Wir entschliessen uns, gemeinsam mit unseren drei Guides bis zur ersten Lawine zu gehen und dann zu entscheiden, was mir machen.
Was bei mir im Kopf bei der Ankunft bzw. bei dem Anblick der Lawine passiert kann ich hier schlecht erklaeren, aber ich empfinde zum ersten mal eine riiiesen Angst. Dennoch erscheint es unseren Guides sicher die Lawine zu ueberqueren und somit entscheiden wir uns alle durchzugehen und sind dann uebergluecklich, nachdem es alle heil geschafft haben.



So sieht also eine Lawine aus! Sie kam uebrigens nur einige stunden vor unserem durchqueren runter!

Nach der ersten Lawine kommt dann auch das Warnschild, ah ja! :-)

Beim durchqueren der Lawine, Adrenalin pur!

Juhu, das erste Zwischenziel ist erreicht. Deurali, 3.200m

Marie, Alex und ich am Abend vor dem grossen Aufstieg zum A.B.C!
Unsere Guides entscheiden, am naechsten morgen ganz frueh aufzubrechen, da dann die Gefahr vor Lawinen geringer sei. Dennoch habe ich wieder tierische Angst, denn in der Nacht konnte ich aus meinem Bett mehrere  Lawinen hoeren. Es liegen drei weitere Lawinen vor uns, aber auch die passieren wir zum Glueck alle ohne Probleme!


Erleichterung, die Lawinengefahrenzone ist ab jetzt vorbei! Ab jetzt einfach schauen und geniessen!
 

Annapurna South


Im Aufenthaltsraum unserer Lodge! Mit Schlafsack und viel heisser Zitrone versuchen wir, die -10 Grad zu ertragen.
Die Nacht wird unfassbar kalt!! 

Am naechsten Morgen geht es wieder runter

Abschlussfoto mit Marie, Alex und unseren Guides, ab hier trennen sich leider unsere Wege
 Ich habe ab jetzt noch weitere vier Trecking-Tage vor mir. Und wie sollte es auch anders sein, es geht auch jetzt wieder rauf und runter....




Nepalesische Gebetsfahnen


Morgens um 05:30 Uhr am Poonhill (3.200m), warten auf den Sonnenaufgang
daaaa kommt sie, es war der Wahnsinn!!


THE END

Nepal - back to beloved crazy Asia!

Ihr Lieben, hier ein kurzes Lebenszeichen von mir aus Nepal. Ich komme soeben von einem 10-taegigen Treck aus den Bergen zurueck und war somit von der Aussenwelt komplett abgeschnitten.
Ich werde in den naechsten Tagen Fotos und einen Bericht hochladen. Ihr koennt Euch freuen, denn was ich hier gesehen und erlebt habe, toppt nochmal alles bisherige!

16. Februar 2012

Christchurch, Singapur und Abschied nehmen

Unsere letzten Tage in Neuseeland waren genauso schön, wie sie begonnen hatten. Am Ende der Reise schraubten wir unser Fahrtpensum noch einmal nach unten und genossen lieber die Einsamkeit des Nordostens der Südinsel. Insgesamt kamen wir dennoch auf ca. 3.300 Kilometer in 10 Tagen, was uns doch ein wenig überraschte und uns zu keinem Zeitpunkt so anstrengend und lang vorkam.
 
 

Zu unserer Freude sahen wir in diesen letzten Tagen dann auch endlich noch unsere ersten Kiwis, die kleinen Wahrzeichen Neuseelands (und der einzige Vogel ohne Flügel), die ansonsten als sehr scheu gelten. Auf einem unserer Rastplätze schienen sie aber Gefallen an uns gefunden zu haben und liefen ohne Scheu um uns herum, immer auf der Suche nach etwas essbaren, was aufgepickt werden konnte.

Am letzten Tag wollten wir uns noch in Christchurch anschauen. Vorher buchten wir uns aber noch im Hostel ein und gaben unseren liebgewonnen Caravan ab - zum Glück ohne größere Beanstandungen. Christchurch wurde 2010 und 2011 durch große Erdbeben erschüttert bei dem auch viele Menschen ums Leben kamen, vorallem im alten Innenstadtbereich. Heute ist ein Areal, etwa so groß wie vom Gänsemarkt bis zur Mönckebergstrasse (in Breite und Höhe), komplett abgesperrt und wird rundum erneuert oder es werden noch immer Häuser abgerissen, die zu instabil sind. Noch heute ist die Gefahr von Erdbeben in Christchurch sehr hoch, teilweise gibt es noch immer bis zu 40 kleinere Nachbeben am Tag. Dementsprechend ist der Anblick sehr bedrückend und traurig, denn man kann sich vorstellen, wie schön und belebt der alte Stadtkern einmal war. Heute herrscht hier jedoch bedrückende Stille und Einsamkeit, nur vereinzelt wurden verglaste Container aufgestellt, die Geschäfte beherbergen, was wiederum einen bunten und surrealen Anblick kreiert.

Da man aber also weit und breit kein gemütliches Restaurant finden konnte, liefen wir mehrer Kilometer durch den Stadtpark hindurch bis hin zu einer Mall, wo wir unsere letzte gemeinsame Neuseeländische Mahlzeit zu uns nahmen. Denn schon wenige Stunden später klingelte wieder unser Wecker, um 3 Uhr morgens, damit wir unseren Flug über Melbourne nach Singapore nicht verpassten.

Nach abermals anstrengendem Flug durften wir in Singapore einmal mehr bei Esther und Jan schlafen, was uns sehr freute. Umso mehr freuten wir uns trotz der Müdigkeit, als Esther uns mit einem 3-Gänge Valentinstag-Dinner überraschte, was wir zu viert gemütlich und mit reichlich Alkohol auf dem Balkon zelebrierten. Was für ein schöner letzter Abend unser gemeinsamen Reise!

Am nächsten Tag wachten wir noch verkatert auf, vertraten uns etwas die Beine im feuchtschwülen Klima Singapurs und machten uns dann auch schon wieder auf den Weg zum Flughafen, da am frühen Abend unser Flug nach Bangkok gehen sollte. Hier angekommen trennten sich leider unsere Wege. Während ich (Phillip) leider die Rückreise nach Hamburg antreten musste, verbrachte Bea noch eine Nacht in Bangkok und ist inzwischen wohlbehalten in Kathmandu, Nepal angekommen. Der Abschied fiel uns nach diesen 6 intensiven gemeinsamen Wochen sehr schwer, aber Bea kann sich jetzt auf eine tolle Zeit in Nepal und Myanmar freuen. Ab jetzt schreibt also nur noch Bea, es sei denn Ihr wollt mehr über meinen Alltag in Hamburg erfahren ;-) Ich denke nicht! Also viel Spass weiterhin!