27. Januar 2012

Malaysia here we come...

Die Busfahrt von Siem Riep nach Bangkok verlief ohne weitere nennenswerte Zwischenfaelle. Wir lernten auch hier wieder jede Menge nette Backpacker kennen. Unter anderem einen Englaender, der neben uns sass und mich (Bea) auf die Idee brachte, meine Reise ab Mitte Februar nach Nepal fortzusetzen. Er selbst war bereits dort gewesen und hat so von dem Land geschwaermt, dass er mich total angesteckt hat und ich nun wahrscheinlich Mitte Februar nach Kathmandu fliegen werde um eine 14-taegige Trekkingtour zu starten. Aber dazu dann zu gegebender Zeit mehr.

Der zweite Aufenthalt in Bangkok gefiehl uns schon etwas besser als der erste. Aber wahrscheinlich lag es einfach nur daran, dass wir dieses Mal ein nettes Hostel in cooler Lage hatten und ein leckeres Fruehstueck serviert bekamen. Viel Zeit in Bangkok bliebt allerdings nicht, denn schon am naechsten Nachmittag sollte sich unser Nachtzug nach Butterworth (Nord Malaysia) in Bewegung setzen. Den Vormittag nutzten wir dazu, in einigen Malls zu shoppen und zu stoebern.
Gegen 15:00 Uhr hiess es Abfahrt, sage und schreibe 27 Stunden standen uns nun bevor bis wir in Butterworth ankommen sollten!
Zugegeben war mir bei dem Gedanken daran nicht besonders wohl, aber die Fahrt entpuppe sich als aeusserst angenehm und nett. Sicherlich lag das hauptsaechlich daran, dass wir einen netten Amerikaner sowie einen Malayen kennenlernten, mit denen wir uns lange unterhielten und somit die Zeit wie im Fluge verging.



Gegen 20:00 Uhr wurden vom Zugpersonal bereits unsere "Betten" vorbereitet. Zack zack und schon waren oben und unten zwei ganz pasable Betten aufgebaut inkl. Laken, Bettdecke und Kopfkissen.
Waehrend Philli es sich im oberen "Stockwerk" bequem machte, nahm ich gern mit der unteren und deutlich komfortableren Liege vorlieb :-) Was fuer ein Gentleman :-)



Wirklich viel geschlafen haben wir beide nicht und waren am naechsten morgen recht geraedert. Aber als der Schaffner Tee und Rueherei zum Fruehstueck brachte, stieg die Laune bei uns beiden gleich an :-)

Eigentlich waren wir davon ausgegangen, dass der Zug bis Butterworth komplett durchfahren wuerde, aber wir wurden eines besseren belehrt. Denn ploetzlich stoppte der Zug auf einmal (noch auf der thailaendischen Seite) und es wurde angeordnet, dass alle Reisende Richtung Butterwort aussteigen sollten. Ok, gesagt getan, aber wohin denn jetzt bitte schoen? Etwas orientierungslos irrten wir auf dem Bahnsteig umher bis uns irgend jemand ansprach "going Butterworth?" Wir nickten und wurden schwups die wups in einen kleinen Minibus verfrachtet. Manchmal darf man einfach nicht viel nachfragen sondern einfach machen was die einem sagen. Es ist erstaunlich, dass man trotz des ganzen Chaos doch immer dort ankommt wo man hin will. Wir fuhren eine knappe Stunde bis zur Grenze, bekamen dann unseren Einreisestempel fuer Malaysia und wurden dann widerrum in einen groesseren Bus verfrachtet, der weiter nach Butterworth fuhr. Von hier aus ging es dann noch mit einer kleinen Faehre nach Penang, einer Insel  vorgelagert vor Butterworth, wo wir unsere ersten Eindruecke von Malaysia sammeln wollten. Inzwischen waren wir ueber 26 Stunden unterwegs und mussten leider in Penang lange nach einem freien und auch schoenen Hostel suchen. Ausgehungert und muede fanden wir dann aber endlich nach etwas Suche ein schoenes Hostel und fielen frueh (natuerlich die Maegen mit chicken sweet and sour gefuellt) ins Bett.
Neugierig auf das neue Land und Penang mieteten wir uns am kommenden Tag ein Mopet und erkundeten die Insel. Das erste mal waehrend unserer Reise, das wir Meer und Strand sahen!! Allerdings war uns das zu langweilig und somit fuhren wir, aufgesattelt auf dem Mopet, weiter zu einem Nationalpark und besichtigten viele huebsche Gebaeude, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklaert wurden.






Am kommenden Tag wollten wir in die Cameron Highlands fahren. Obwohl aufgrund des Chinese New Year fast alles ausbucht war, hatten wir wahnsinniges Glueck und fanden noch ein Hostel, das ein Doppelzimmer frei hatte. Ok die Unterkunft war geklaert, nur leider gab es keine Touristenbusse mehr dorthin. Die waren naemlich bereits alle ausgebucht. Kurzerhand entschlossen wir uns, die Reise einfach auf eigene Faust in die Cameron Highlands zu wagen. Nach dem Motto "da muss man doch noch irgendwie anders hinkommen koennen", fanden wir heraus, dass man mit lokalen Bussen ueber Ipoh auch in die Highlands gelangen kann.
Um auf Nummer sicher zu gehen standen wir am naechsten morgen frueh auf, nahmen die Faehre zurueck aufs Festland (Butterworth again) und stiegen dann in den local bus nach Ipoh und von dort nach Cameron.
Schon die Fahrt hoch in die Highlands war traumhaft schoen!
Vorbei an gruenen Waeldern, Fahnen und Teeplantagen kamen wir mit einigen Stunden Verspaetung (aufgrund des Chinese New Year) in den Cameron Highlands an und checkten bei uns im Hostel ein.
Wir wurden sehr herzlich von unserer "Hostel Mutter" begruesst und fuehlten uns bei ihr gleich wie zuhause.
Die Cameron Highlands sind nicht nur fuer ihre schoenen Teeplantagen bekannt sondern auch fuer tolle trekking trails, die einen ueber Stock und Stein durch die Wildnis fuehren.
Wir entschieden uns fuer einen dreistuendigen trail, der mittleren Schwierigkeitsgrad hatte, denn es hatte die Tage zuvor geregnet und somit waren alle trails recht rutschig und schlammig.

Nachdem wir uns gestaerkt hatten, ging es also rein in den Dschungel. Wir krochen und krakselten unter und ueber umgefallene Baumstaemme, wanderten auf schmalen Pfaden und sprangen ueber Felsspruenge.
Teilweise mussten wir uns gegenseitig festhalten, damit wir nicht abrutschten oder uns ueber gewisse Hindernisse rueberschupsen, damit wir genug Schwung hatten.
Landschaftlich waren wir beide total begeistert und fanden es herrlich, so mitten in der Natur bei Vogelgezwitscher zu wandern.






Nach einer kurzen Staerkung bei Waffel und frischen Erdbeeren entschlossen wir uns, noch ca. 5 Kilometer zur naechsten Teeplantage zu laufen.
Die Strecke zog sich ganz schoen in die Laenge und als wir ankamen, waren wir fix und fertig.
Der Ausblick ueber die Teeplantage entschaedigte allerdings fuer die Strapazen. Die Bilder bringen leider nicht annaehernd das rueber, wie es in Wirklichkeit aussah, dennoch spaeter ein paar Fotos.
Voller Panik dachten wir bereits schon beim Abstieg zu den Teeplantagen an den bevorstehenden Aufstieg durch die Serpentinen.
Aber wir hatten Glueck und durften hinten auf einen Landrover aufspringen, der uns zurueck in die Stadt brachte.







Abends waren wir so erledigt, dass wir frueh ins Bett fielen.

Am naechsten Tag (24.01.) ging es weiter nach Kuala Lumpur. Eine typische Metropole mit riesigen Shopping Mals, grossen bunten und blinkenden Werbetafeln sowie lauter und schneller Verkehr. Die Petronas Towers waren ein absolutes Highlight und wirklich sehenswert.
In KL kamen wir auch nochmal in den Genuss, zum dritten Mal Neujahr zu feiern, denn am 24.01. war offiziel Chinese New Year!
Wir waren durch Zufall in einer belebten Gasse gelandet, in der es zig Strassen-Restaurants gab und laut und viel geboellert wurde. Interessantes Spektakel, dass wir uns anguckten und die Eindruecke einfach wirken liessen.
Der naechste Tag war leider im wahrsten Sinne des Wortes verregnet, denn ab mittags hatten wir monsunartige Regenfaelle.







Nach zwei Tagen KL sind wir weiter nach Melaka gereist (ca. zwei Stunden suedlich von KL) und verbringen hier grad herrlich entspannte Tage.
Hiervon dann in den kommenden Tagen mehr!

24. Januar 2012

Kambodscha im Zeitraffer

Die Bootsfahrt vom Mekong Delta nach Phnom Penh dauerte etwa 4 Stunden und war ziemlich angenehm, da wir uns die einzigen freien Plaetze am "Oberdeck" ergatterten und somit den frischen Fahrtwind geniessen konnten und nicht wie die Oelsardienen unter Deck - in der teils unertraeglichen Hitze - schwitzen mussten. Zusammen mit unseren zwei Hollaendischen Freundinnen, die das gleiche Ziel vor Augen hatten, genossen wir also die vorbei ziehenden Landschaften und frische Luft, wobei sich Phillip einen schoenen Sonnenbrand zulegte. Die Passkontrolle fuer die Einreise nach Kambodscha folgte irgendwo im Niemansland, wobei alle von Board gehen und die Formalitaeten ueber sich ergehen lassen mussten.

Wie aus dem Nichts tauchte nach ca. 4 Stunden Kambodscha's Hauptstadt Phnom Penh vor uns auf und schon wenig spaeter legten wir im Zentrum an der Uferpromenade an. Wir teilten uns mit den Hollaenderinnen, Anna und Hylke, ein Taxi zum Hostel, was sie sich bereits vorher ausgeguckt hatten, um ebenfalls dort einzuchecken. Auch diesmal wurden wir nicht enttaeuscht.




Phnom Penh war fast wie eine Erholung fuer uns. Wenngleich die Stadt ebenso seine chaotischen Seiten hat, so gibt es hier viel weniger Mofas und Gehupe als in Vietnam. Wir machten uns allerdings noch am gleichen Tag auf den Weg zu einem Gefaengnis-Museum, welches waehrend des Roten Khmer Regimes als Folterstaette fuer politsche Gefangene diente. Die Schicksale der Menschen bewegten uns sehr, zumal hier die Roten Khmer Anhaenger ihre eigenen Volksleute, teilweise sogar Nachbarn, auf abscheuliche Weise folteren und ermordeten. Die Einzelheiten dieser Volksphilophie lassen sich ueberall im Internet auch nachlesen.

Nach dieser emotionalen Anstrengung, goennten wir uns eine gesunde Staerkung am fruehen Abend, fielen aber danach relativ frueh ins Bett, zumal wir am naechsten Tag schon wieder einiges besichtigen wollten.

Am naechsten Tag machten wir uns also auf den Weg zu den Killing Fields, waehrend Anna und Hylke schon nach Siem Reap und Angkor Wat vorfuhren. Die Killing Fields sind ebenfalls ein Mahnmal und zugleich eine Ruhestaette fuer tausende getoetete Kambodschaner waehrend des Roten Khmer Regimes. Man bekam anhand vieler Einzelschicksale einen bewegenden Eindruck in die Grausamkeiten der noch sehr praesenten Epoche (1975-1979). Da das Regime seinerzeit kein Geld fuer Munition hatte und/oder sparen wollte, wurden die Gefangenen- vom Kleinkind bis zur Grossmutter- auf unmenschliche Weisen umgebracht.

Abermals von all den Grausamkeiten erschoepft, goennten wir uns am Nachmittag ein bisschen Erholung und schlenderten nur durch die Stadt ohne nennenswertes Ziel.

Den Bus fuer den naechsten Morgen schon gebucht, hiess es mal wieder um 6 Uhr aufstehen, denn auch wir wollten weiter nach Siem Reap, dem Dreh-, und Angelpunkt fuer alle Angkor Wat Touristen. Anna und Hylke waren wieder so nett und hatten uns schon im Voraus ein Zimmer in Ihrem Hostel gebucht, so dass wir bereits einen Anlaufpunkt hatten, was viel Zeit und Muehen sparte.

Siem Reap entpuppte sich als durchaus charmante, kleine Stadt, allerdings auch als Backpacker-Hochburg und dementsprechend kommerzialisiert. Dennoch genossen wir einmal mehr die lokalen Annehmlichkeiten und goennten uns am Abend mit Anna und Hylke ein paar Bierchen und eine leckere lokale Spezialitaet, den so genannten Amok-Fisch.

Am naechsten Morgen klingelte unser Wecker schon um 5 Uhr, denn wir wollten Angkor Wat bei Sonnenaufgang erleben. Unser Guide und Tuk Tuk Fahrer warteten schon vor dem Hostel und so ging es noch im Dunkeln in Richtung Angkor Wat. Leider wurde es nichts mit den Bilderbuch-Aufnahmen, da es bewoelkt war. Trotz der Fruehe war Bea schon beim ersten Fruehstuecksstop hellwach. Auf der Damentoilette begegnete sie einer Teller-grossen, giftigen Spinne. Vom Klo aus sass sie also quasi Aug-um-Aug der Spinne gegenueber, was einen lauter Aufschrei nach sich zug, denn ihr Rucksack stand nur etwa 20 Zentimeter von der Spinne entfernt. Todesmutig oeffnete sie die Tuer und konnte so dem Grauen entkommen. Ein unscharfes Foto folgt.

Trotz dieses anfaenglichen Schreckens wurde der Tag ein voller Erfolg und wir wanderten ueber 6 Stunden durch die diversen Tempelanlagen und liessen uns die Historie erklaeren. Der Guide war Gold wert, denn wir sparten viele Umwege und sahen in der Kuerze der Zeit die wichtigsten und schoensten Tempel und lernten viele Hintergruende ueber Kambodscha und Angkor Wat kennen.

























Am Nachmittag liessen wir uns voellig erschoepft zum Hostel zurueckfahren. Sightseeing kann anstrengend sein ;-)
Zur Belohnung liessen wir uns im Zentrum noch zu einer Fussmassage ueberreden, welche von den sogenannten "Doctor Fish" Fischen erledigt wird. Mann laesst seine Fuesse in ein Becken hinein und sich dann so lange von den kleinen Fischen kitzeln bis die alte, abgestorbene Haut fast vollstaendig abgeknabbert ist. Dabei fiel auf, dass bei Bea's Fuessen fast doppelt so viele Fische zu Gange waren, wie bei Phillip ;-) Unten die Beweisfotos ;-)



Danach fuehlten sich die Fuesse ganz weich an. Mit diesem wohligen Gefuehl liessen wir den Tag mit einem Bummel ueber den lokalen Nachtmarkt ausklingen und bereiteten uns schon einmal mental auf unsere 10-Stuendige Busfahrt am naechsten Tag vor. Es sollte wieder nach Bangkok gehen.

Mehr folgt in Kuerze.