Die Bootsfahrt vom Mekong Delta nach Phnom Penh dauerte etwa 4 Stunden und war ziemlich angenehm, da wir uns die einzigen freien Plaetze am "Oberdeck" ergatterten und somit den frischen Fahrtwind geniessen konnten und nicht wie die Oelsardienen unter Deck - in der teils unertraeglichen Hitze - schwitzen mussten. Zusammen mit unseren zwei Hollaendischen Freundinnen, die das gleiche Ziel vor Augen hatten, genossen wir also die vorbei ziehenden Landschaften und frische Luft, wobei sich Phillip einen schoenen Sonnenbrand zulegte. Die Passkontrolle fuer die Einreise nach Kambodscha folgte irgendwo im Niemansland, wobei alle von Board gehen und die Formalitaeten ueber sich ergehen lassen mussten.
Wie aus dem Nichts tauchte nach ca. 4 Stunden Kambodscha's Hauptstadt Phnom Penh vor uns auf und schon wenig spaeter legten wir im Zentrum an der Uferpromenade an. Wir teilten uns mit den Hollaenderinnen, Anna und Hylke, ein Taxi zum Hostel, was sie sich bereits vorher ausgeguckt hatten, um ebenfalls dort einzuchecken. Auch diesmal wurden wir nicht enttaeuscht.
Phnom Penh war fast wie eine Erholung fuer uns. Wenngleich die Stadt ebenso seine chaotischen Seiten hat, so gibt es hier viel weniger Mofas und Gehupe als in Vietnam. Wir machten uns allerdings noch am gleichen Tag auf den Weg zu einem Gefaengnis-Museum, welches waehrend des Roten Khmer Regimes als Folterstaette fuer politsche Gefangene diente. Die Schicksale der Menschen bewegten uns sehr, zumal hier die Roten Khmer Anhaenger ihre eigenen Volksleute, teilweise sogar Nachbarn, auf abscheuliche Weise folteren und ermordeten. Die Einzelheiten dieser Volksphilophie lassen sich ueberall im Internet auch nachlesen.
Nach dieser emotionalen Anstrengung, goennten wir uns eine gesunde Staerkung am fruehen Abend, fielen aber danach relativ frueh ins Bett, zumal wir am naechsten Tag schon wieder einiges besichtigen wollten.
Am naechsten Tag machten wir uns also auf den Weg zu den Killing Fields, waehrend Anna und Hylke schon nach Siem Reap und Angkor Wat vorfuhren. Die Killing Fields sind ebenfalls ein Mahnmal und zugleich eine Ruhestaette fuer tausende getoetete Kambodschaner waehrend des Roten Khmer Regimes. Man bekam anhand vieler Einzelschicksale einen bewegenden Eindruck in die Grausamkeiten der noch sehr praesenten Epoche (1975-1979). Da das Regime seinerzeit kein Geld fuer Munition hatte und/oder sparen wollte, wurden die Gefangenen- vom Kleinkind bis zur Grossmutter- auf unmenschliche Weisen umgebracht.
Abermals von all den Grausamkeiten erschoepft, goennten wir uns am Nachmittag ein bisschen Erholung und schlenderten nur durch die Stadt ohne nennenswertes Ziel.
Den Bus fuer den naechsten Morgen schon gebucht, hiess es mal wieder um 6 Uhr aufstehen, denn auch wir wollten weiter nach Siem Reap, dem Dreh-, und Angelpunkt fuer alle Angkor Wat Touristen. Anna und Hylke waren wieder so nett und hatten uns schon im Voraus ein Zimmer in Ihrem Hostel gebucht, so dass wir bereits einen Anlaufpunkt hatten, was viel Zeit und Muehen sparte.
Siem Reap entpuppte sich als durchaus charmante, kleine Stadt, allerdings auch als Backpacker-Hochburg und dementsprechend kommerzialisiert. Dennoch genossen wir einmal mehr die lokalen Annehmlichkeiten und goennten uns am Abend mit Anna und Hylke ein paar Bierchen und eine leckere lokale Spezialitaet, den so genannten Amok-Fisch.
Am naechsten Morgen klingelte unser Wecker schon um 5 Uhr, denn wir wollten Angkor Wat bei Sonnenaufgang erleben. Unser Guide und Tuk Tuk Fahrer warteten schon vor dem Hostel und so ging es noch im Dunkeln in Richtung Angkor Wat. Leider wurde es nichts mit den Bilderbuch-Aufnahmen, da es bewoelkt war. Trotz der Fruehe war Bea schon beim ersten Fruehstuecksstop hellwach. Auf der Damentoilette begegnete sie einer Teller-grossen, giftigen Spinne. Vom Klo aus sass sie also quasi Aug-um-Aug der Spinne gegenueber, was einen lauter Aufschrei nach sich zug, denn ihr Rucksack stand nur etwa 20 Zentimeter von der Spinne entfernt. Todesmutig oeffnete sie die Tuer und konnte so dem Grauen entkommen. Ein unscharfes Foto folgt.
Trotz dieses anfaenglichen Schreckens wurde der Tag ein voller Erfolg und wir wanderten ueber 6 Stunden durch die diversen Tempelanlagen und liessen uns die Historie erklaeren. Der Guide war Gold wert, denn wir sparten viele Umwege und sahen in der Kuerze der Zeit die wichtigsten und schoensten Tempel und lernten viele Hintergruende ueber Kambodscha und Angkor Wat kennen.
Am Nachmittag liessen wir uns voellig erschoepft zum Hostel zurueckfahren. Sightseeing kann anstrengend sein ;-)
Zur Belohnung liessen wir uns im Zentrum noch zu einer Fussmassage ueberreden, welche von den sogenannten "Doctor Fish" Fischen erledigt wird. Mann laesst seine Fuesse in ein Becken hinein und sich dann so lange von den kleinen Fischen kitzeln bis die alte, abgestorbene Haut fast vollstaendig abgeknabbert ist. Dabei fiel auf, dass bei Bea's Fuessen fast doppelt so viele Fische zu Gange waren, wie bei Phillip ;-) Unten die Beweisfotos ;-)
Danach fuehlten sich die Fuesse ganz weich an. Mit diesem wohligen Gefuehl liessen wir den Tag mit einem Bummel ueber den lokalen Nachtmarkt ausklingen und bereiteten uns schon einmal mental auf unsere 10-Stuendige Busfahrt am naechsten Tag vor. Es sollte wieder nach Bangkok gehen.
Mehr folgt in Kuerze.
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