9. Februar 2012

Malaysia 2. Part & Singapore & New Zealand

An alle unsere lieben und treuen Blogleser: Sorry fuer das spaete Update, als Entschaedigung gibt es heute viele neue Bilder (auch unter dem ersten Teil Malaysia schauen) sowie einen neuen langen Bericht von Philli.
Also viel Spass!

Als wir am Busbahnhof von Melaka ankamen, nahmen wir gleich den naechsten local bus, der uns nach Chinatown (Innenstadt von Melaka) bringen sollte. Als wir aus dem Bus ausstiegen, fanden wir uns gleich im Getuemmel von hunderten Asiaten wieder, hauptsaechlich Chinesen, die hier Ihr Chinesisches Neujahr verbrachten. Rucksaecke geschultert, machten wir uns auf den Weg, ein geeignetes Hostel zu finden, was aeufgrund der Feiertage recht schwierig wurde. Die meisten Unterkuenfte waren schon ausgebucht und so wanderten wir ueber 1,5 Stunden durch nachmittaegliche Schwuele und versuchten unser Glueck wieder und wieder. Meistens mit wenig Erfolg, so dass die Stimmung nach einiger Zeit etwas nach unten ging. Verschwitzt und schwer bepackt, entdeckten wir dann dennoch ein Hostel, was uns vorher nicht aufgefallen war und es entpuppte sich als durchaus akzeptal, d.h. sauber und preiswert. Erleichtert erfrischten wir uns erst, um dann die Innenstadt bzw. Chinatown zu erkunden, was man problemlos zu Fuss erledigen konnte.

Melaka war einst erfolgreiche und umschlagstarke Hafenstadt in Malaysia. Spaeter lief Singpore Melaka allerdings den Rang ab, so dass eine verschlafene, gemuetliche Stadt zurueckblieb, in der sich viele verschiedenen ethnischen Gruppen sowie Religionen niederliessen, die hier friedlich miteinander leben. Ansonsten ist die Stadt nicht besonders aufregend, allerdings mit diversen kleinen Kanaelen und suessen, originalgetreuen - als auch teilweise bunt bemalten - Haeusern durchaus liebenswert. Wir blieben drei Naechte, hauptsaechlich weil wir aufgrund der Monsunzeit im Osten des Landes und des Chinesischen Neujahrs nicht viele Alternativen hatten. In diesen vier Tagen genossen wir noch einmal das asiatische Essen, radelten ins Umland und durch die Stadt, machten eine Bootsfahrt auf dem zentralen Kanal und schlenderten durch die voll besuchten Maerkte und Gassen.






Nach drei Naechten war es allerdings auch an der Zeit weiter zu ziehen. Zurueck am Busbahnhof erlebten wir zunaechst einen Schock, da alle Busse nach Singapore bereits ausgebucht waren, wir aber keine Lust hatten noch einen Tag in Melaka zu bleiben. Nach einigen Diskussionen wurde uns ein Alternativbus in den Sueden angeboten, zumindest schon einmal die richtige Richtung. Also mussten wir noch einmal spaeter in einer unbedeutenen Stadt umsteigen bevor wir endgueltig am fruehen Abend in Singapore ankamen.

Singapore hat nicht umsonst den Ruf eine extrem saubere Stadt zu sein, die aber auch verglichen mit Malaysia mindestens doppelt so teuer ist. Insofern nicht unbedingt das Backpacking-Mekka. Wir sollten uns hier aber etwas Luxus goennen und besuchten unsere Hamburger Freunde Jan und Esther, die hier seit 1,5 Jahren leben. Drei Naechte bleiben wir bei ihnen und genossen Ihre Gastfreundschaft und Fuersorge! Welch Entspannung mal wieder in einem sauberen Bett schlafen zu koennen und nicht in die mitgebrachten Leinenschlafsaecke kriechen zu muessen. Tagsueber erkundeten wir die Stadt bei tropischen Temperaturen und Abends konnten wir gemeinsam Essen gehen oder plauderten gemuetlich auf Jan und Esther's Balkon.




Es haette alles so perfekt sein koennen, haette Bea nicht einen allergischen Ausschlag bekommen, dessen Ursprung auch der Arzt im 24h Krankenhaus nicht feststellen konnte. Wir vermuten aber, dass die Stoffsitze im Bus nach Singapore irgendwie verdreckt waren, da Ort und Stelle des Ausschlags an Bea's Koerper Rueckschluesse darauf ziehen liessen. Medikamente und Creme sollten Abhilfe schaffen, aber die zwei Tage und vorallem Naechte bis dahin sollten sehr juckintensiv und nervig sein.

Gluecklicherweise klang der Schmerz am dritten Tag in Singapore ab, gerade noch rechtzeitig,um den 10-Stunden Flug nach Auckland, Neuseeland anzutreten. Das guenstigste Ticket via Jetstar hatten wir schon von Hamburg aus gebucht. Offensichtlich wurden die Sitzabstaende dieser Low-Budget Airline an der Groesse Asiatischer Kinder ausgerichtet, dementsprechend eng war es. Und auch auf diesem langen Flug musste alles extra bezahlt werden, selbst das Wasser. Wie gut das wir uns in weiser Voraussicht und als gute deutsche Wandersmaenner noch in Singapore feine Stullen fuer den Flug gestrichen hatten ;-) ! So ueberlebten wir auch diesen Uebernachtflug, allerdings ohne ein Auge zumachen zu koennen. Dementsprechend geraedert kamen wir in Auckland an (5 Uhr morgens Singapore Time, 10 Uhr Morgens NZ time), um dann noch weiter nach Christchurch auf die Suedinsel zu fliegen, wo wir dann knapp 13 Tage verbringen wollten. Trotz Muedigkeit ueberwiegte die Vorfreude und so stiegen wir nach muehsamen Registrierungsprozeduren endlich in unseren Hi-Top Caravan, mit kleiner Kuechenzeile und ausklappbaren Bett, allerdings ohne Dusche und WZ - aber wer braucht das auch schon?! Waren zu diesem Zeitpunkt dieser Reise noch nicht alle Hemmungen zwischen uns gefallen, so sollte es jetzt endlich der Fall sein!

Inzwischen sind wir 9 Tage in Neuseeland unterwegs und somit auf unser letzten gemeinsamen Etappe bevor ich (Phillip) wieder nach Hamburg fliege und Bea sich noch auf Nepal und Myanmar freuen darf. In diesen 9 Tagen haben wir schon jetzt die volle Bandbreite der Suedinsel geniessen koennen. Vorbei an gruenen Huegeln, goldfarbenen Feldern, tuerkis-schimmernden, glasklaren Seen, durch Schluchten ueber Serpentinen, entlang von exotischen Waeldern und tropischer, dicht bewachsener Natur, karibischen Straenden bis hin zu Gletschern und dem bekannten Mount Cook haben wir schon alles gesehen und in Hunderten Fotos festgehalten. Wenn man die Natur nicht mag oder langweilig findet, sollte man nicht nach Neuseeland auf die andere Seite der Welt fliegen (sondern vielleicht nach Las Vegas), ansonsten kommt man hier aber voll auf seine Kosten und staunt nach jeder befahrenen Kurve ueber neue Landschaften, die urploetzlich vor einem auftauchen und so noch nicht gesehen wurden.

Wir versuchen unser taegliches Fahrtpensum im Zaume zu halten, so dass wir die Mittage und Abende an gemuetlichen, einsamen Plaetzen ausklingen lassen koennen. So vermeiden wir auch vorwiegend oeffentliche Campingplaetze (man muss wissen, dass hier eigentlich fast alle Touristen mit dem Caravan unterwegs sind, weil man auch nur so die Weiten des Landes erkunden kann und anderweitige Unterkuenfte in abgelegenen Orten auch eher Mangelware sind) und suchen uns stattdessen mit etwas Glueck Spots, wo wir unseren Caravon abseits der Strassen versteckt abstellen koennen. Bisher hatten wir damit sehr grossen Erfolg und schliefen entweder direkt am Meer oder an traumhaften Seen in der absoluten Ruhe. Zu Essen gibt es meisten Nudeln, da man doch etwas eingeschraenkt ist mit den technischen Mitteln in unserem kleinen Caravan. Und ja, wir duschen auch - so etwa alle drei Tage. Und wir koennen uns trotzdem noch sehr gut riechen und haben einen riesen Spass auf diesem Roadtrip! So koennen wir inzwischen fast jeden Song auf unserer einzigen CD mitsingen, hoeren bevorzugt die 3 Fragezeichen auf I-Pod und sind Meister im Kniffeln. Was man halt so in der Wildnis macht (ausser Tiere beobachten und sich selbst vor den schoensten Kulissen zu fotografieren). Balsam fuer die Seele!

Ach ja, einen Wehrmutstropfen gibt es dennoch und wieder einmal ist vorallem Bea betroffen: Wer schon einmal an der Westkueste der Suedinsel war, kennt die grossen Plagegeister! Nein, diesmal keine Muecken, sondern extrem penetrante Sandfliegen, die gerne schnell und hemmungslos zustechen und aehnliche Blessuren wie Muecken hinterlassen, allerdings sehr juckintensiv. Nachdem Bea also in Suedostasien bereits ca. 50 Mueckenstiche zaehlen konnte und die allergische Reaktion in Singapore ueber sich ergehen lassen musste, so scheinen auch hier die Sandfliegen fuer sie eine Vorliebe zu haben und sorgen somit fuer so manch schlaflose Stunde.

Aber all das entmutigt uns nicht und wir freuen uns gerade auf unsere letzten vier gemeinsamen Tage im Nordosten der Suedinsel. Einen Strandplatz haben wir uns auch schon fuer den Camper ausgesucht. Insofern entschuldigt uns bitte! Fotos folgen bald, sobald wir mal wieder ein schnelleres Internet gefunden haben! Bis spaaaeter!